Erzähl-Literatur
Dr. Dieter Burdorf erklärte einst: "Erzählen ist ein kommunikativer Akt, der eine Handlung darstellt." Zu einer lustigen Handlung oder einer netten Geschichte "für's Herz" sage ich nie Nein. Dabei habe ich keine Vorliebe, ob diese auf einer wahren Begebenheit beruht oder frei erfunden ist.
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Sympathisch unsympathischer, alter Mann
Herr Schmidt ist ein älterer, schrulliger Mann, der von heute auf morgen plötzlich den Haushalt regeln muss. Ab dem ersten Moment ist er mit dieser Sache überfordert, schließlich hatte sich seine Frau, Barbara bisher immer um alles gekümmert: Jeden Morgen wurde er durch den Duft von frisch gebrühtem Kaffee geweckt. Und das Frühstück stand bereit, sobald er das Esszimmer betrat. Doch nun ist Barbara krank und verlässt nicht mehr das Bett. Und Herr Schmidt beginnt kochen zu lernen und ganz nebenbei die bisher selbstverständlichen Arbeiten wertzuschätzen.
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In einem halben Jahr kann viel passieren…
In diesem Roman geht es um Provenienzforschung, um Transplantation und Kunst als gewichtiges Anlageprojekt. Wer einen Blick auf das Kapitelverzeichnis wirft, erkennt schnell, dass die Geschichte mit zahlreichen zeitlichen Wechseln erzählt wird: Sie beginnt mit einem Verbrechen, bei dem ein Elternteil der Protagonistin, Antonia schwer verwundet wird im Oktober 2019. Die Vorgeschichte beginnt im Frühjahr des gleichen Jahres, im April 2019: Antonia verletzt sich bei ihrer Arbeit so schwer an den Augen, dass sie nur dank einer Transplantation wieder sehen kann. Aus Neugierde macht sie sich auf die Suche nach den Angehörigen Ihrer Spenderin und wird fündig: Deren trauernde Mutter nimmt Antonia beherzt in die Familie auf und lässt diese…
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Kindesentführung: Ist der Vater der Täter?
Die drei Schwestern Sylvia, Amelia und Julia engagieren nach dem Tod ihres Vaters den Privatdetektiv, Jackson Brodie. In dem Schreibtisch des Toten findet eine der Damen einen Hinweis auf deren vierte Schwester. Diese ist 30 Jahre zuvor spurlos aus dem Garten verschwunden und hat die scheinbare Familienidylle damit endgültig zerstört: Die Ungewissheit und die Trauer hatte die Zurückgebliebenen verzweifeln und auseinander leben lassen.
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Rassismus in all seiner Schärfe
Es geht in diesem Roman um drei Freundinnen, die in Deutschland beheimatet sind, sich jedoch nicht so fühlen. Sie haben mehr Bezug zu der Deutschen Kultur als zu dem Ursprungsland ihrer Familie. In Deutschland werden sie jedoch oft diskriminiert und aufgrund ihrer Herkunft ausgeschlossen. Dies beginnt bei der Jobsuche und geht bis zu Diskussionen mit fernen Bekannten auf, Volksfest.
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Bunt, laut und lebensfroh
Frida Kahlo wird 1922 in einen schweren Unfall verwickelt, wegen diesem sie viele Jahre an's Bett gefesselt wird. Aus Langeweile beginnt sie zu malen und findet durch ihre immense Willenskraft die Stärke sich wieder durch's Leben bewegen zu können. Sie verliebt sich in den Künstler, Diego Riviera, beginnt mit ihm eine stürmische Beziehung und heiratet. In den folgenden Jahren sorgt das exzentrische, aber auch politisch engagierte Künstlerpaar für jede Menge Wirbel inner- und außerhalb der Kunstszene.
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„Magisch“ hat zwei Bedeutungen
Linus Baker ist als vorbildliche Beamte in einer Sonderabteilung des Jugendamtes tätig. Seine Aufgabe ist es, in Kinderheimen das Wohlergehen der Kinder und Jugendlichen zu kontrollieren und darüber Bericht abzugeben. Nach 17 Jahren in diesem eintönigen Dasein wird er in Mister Parnassus' Heim für magisch Begabte gesendet. Er reist, wenn auch etwas widerwillig, diese Aufforderung und zieht für mehrere Wochen auf die entlegene Insel.
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Geflunkerte G’schichterl
Timo Blunck hat's nicht so mit der Wahrheit. Lieber surft er durch die Vergangenheit und flunkert, nein, Moment, blunckert sich sein eigenes Universum zusammen. Dabei entstehen moderne Märchen, die sich trotz direkter Sprache und authentischer Sujets ein Happy End trauen. Auch ohne Elfen und Zwerge
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Miss Marple hätte einpacken können
Nach ihrer Rente zieht Angela Merkel mit ihrem Mann und dem Mops, Putin in's Nirgendwo: In der Uckermark ist nun Kleinfreudenstadt am schönen Dumpfsee deren neues Zuhause. Es ist dort so idyllisch, dass der ehemaligen Kanzlerin sogar etwas langweilig wird. Doch als der Freiherr Philip von Baugenwitz vergiftet und nur mit einer Ritterrüstung bekleidet in einem von innen verriegelten Schlossverlies gefunden wird, wird der Spürsinn der Rentnerin geweckt. Das Abenteuer "Mördersuche" kann beginnen.
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Ein etwas anderes Fitzek-Buch
Die Geschichte handelt von Livius Reimer und der jungen Lea von Armin, die wegen Schlechtwetterverhältnisse ihren Flug von München nach Berlin nicht antreten können und deshalb mit dem Mietwagen ihre Reise beginnen. Solche Geschichten kennen wir aus diversen Film-Komödien oder Romanen. Doch dieser ist trotzdem absolut lesenswert und irre witzig. Lea hat nämlich die Idee, auf der Strecke so zu tun als wäre es deren letzter Tag des Lebens und somit beginnt das Abenteuer.
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Hinter diesem starken Mann steht eine starke Frau
In der Schule hatte ich viel über Winston Churchill gelernt und habe bei seinem Namen einen korpulenten Mann mit dicker Zigarre im Mundwinkel vor Augen. Doch von einer Frau an seiner Seite, wusste ich bisher nichts. Marie Benedict beschreibt auf knapp 450 Seiten als ganz wunderbare Erzählungen das Leben von Clemetine Churchill, die ihrem Mann auf großartige Weise unterstützt.
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Ein mordender Anwalt auf dem Jakobsweg
Die Geschichte um den erfolgreichen Anwalt, Björn Dümmel geht weiter. Dieses Mal wird er von seinem Achtsamkeits-Coach auf den Jakobsweg. Rückblick: Björn bekommt von der Mutter seiner Tochter ein Achtsamkeits-Seminar aufgebrummt. Als sein Mandant, ein brutaler und mehr als schuldiger Großkrimineller, beginnt, ihm ernstliche Probleme zu bereiten, bringt er ihn einfach um — und zwar nach allen Regeln der Achtsamkeit, die er von seinem Coach gelernt hat.
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Das Geheimnis einer schweigenden Mutter
In dem 4. Roman von Ellen Sandberg geht es um Karin und ihre drei, inzwischen erwachsenen Töchter. Durch den Tod von Jens, Karins Ehemann und Vater der drei Frauen, erfahren die Kinder von Peter. Dieser ist Karins Bruder, doch wieso verschwieg sie diesen bisher und will auch jetzt nicht über ihn reden? Eine der drei Töchter macht sich auf die Suche und stößt dabei auf ein von Nonnen geführtes Kinderheim in den 50er / 60er Jahren und auf die dort herrschenden schrecklichen Erziehungsmethoden.