Verlorenen Geruchssinn wird an Orten der Verwesung wieder zum Leben erweckt
PARFÜM DES TODES
Thriller
Rezensionsexemplar – Taschenbuch

Aufgrund einer Posttraumatischen Belastungsstörung, ausgelöst durch den Tod ihres Bruders, verlor Yang Hing ihren außergewöhnlich guten Geruchssinn. Als Tatortreinigerin kommt sie dem Thema Tod sehr nahe und erlangt so auf skurille Weise ihre Spürnase für eine kurze Zeitspanne zurück. Als sie zur Wohnung einer verschwundenen Person gerufen wird, wo sie aufräumen soll, merkt sie allerdings zu spät und nachdem die Räume von ihr schon gesäubert worden sind, dass sie in eine Falle gelockt wurde. Diese Wohnung ist ein Tatort, hier ist ein Mord geschehen. Prompt wird sie von der Polizei als Hauptverdächtige betrachtet.
Die Protagonistin, Yang Ning ist definitiv keine Figur, mit der ich leicht sympathisieren konnte:
„Jetzt hingegen war Yang Ning nur noch eine leere Hülle aus Wut und Zweifeln. Schweigsamkeit hieß ihre neue Normalität, aber wenn man sie zu sehr reizte, rutschte ihr nicht mehr nur die Zunge, sondern gleich die Hand aus.“
Seite 69
Katniss Hsiao hat einen wunderbar leichten Schreibstil, der mir absolut zusagte! Ein großes Lob auch an die Übersetzerin, Karin Betz, die dazu sicherlich einen großen Teil beigetragen hat.
Was ich schwieriger als angenommen fand, waren die Namen aller Beteiligten: Die Geschichte spielt in Taiwan und dementsprechend sind die Namen passend zur Region gewählt. Die Namensliste am Ende des Buches half mir sehr als Eselsbrücke beim Lesen.
Nach und nach geht es in dem Buch um Gewalt an Kindern in physischer und psychischer Form. Wenn dich das nicht abschreckt: Klare Leseempfehlung!

PARFÜM DES TODES
Originaltitel: Before we were monsters
Erscheinungsdatum: 13. Oktober 2024
Autorin: Katniss Hsiao
Übersetzerin: Karin Betz
Verlag: Suhrkamp
Seitenanzahl: 483
ISBN: 978-3-518-47443-3

